Mein Werdegang - "Voltigieren auf den zweiten Blick!"

" Am 20. 10. 1981 wurde ich geboren.
Da arbeitete meine Mutter bereits zehn Jahre bei der RG Kornspringer als Voltigierausbilderin. Also war es selbstverständlich, dass ich schon früh den Kontakt zu Pferden fand; wenn auch am Anfang nicht aktiv. Schließlich ritt und voltigierte meine Schwester, und da wollte ich zunächst einmal meinen eigenen Weg gehen.

Mit 6 Jahren spielte ich also Tennis; und ich tat dies mit Nachdruck und Leidenschaft. Jeden Tag fuhr ich mit meiner Mutter in den Stall um mir eine geeignete Wand als Trainingsgegner zu sichern. So mauserte ich mich und spielte ein paar Turniere recht erfolgreich. Dann verließ jedoch mein Tennistrainer den Verein und ich beendete  von jetzt auf gleich meine junge Tenniskarriere. Manchmal bedauere ich das heute, aber wer weiß, wofür das gut war.

Nun ja, irgendwie mußte die freie Zeit ja genutzt werden. Also begann ich zu reiten. Ich hatte das Glück, dass unser Verein zur damaligen Zeit viele Dressurreiter ab M und aufwärts als Einsteller hatte. So konnte ich in meinen Anfängen einige gute Dressurpferde reiten. Mein Traum war es, Dressurreiter zu werden.

Bis ich elf Jahe alt war, hielt sich dieser Traum und Voltigieren fand ich, milde ausgedrückt, sehr langweilig. Irgendwie konnte ich die Faszination für diesen Sport mit meiner Mutter und mit meiner Schwester noch nicht teilen, obwohl in unserem Verein eine A-Gruppe zustande gekommen war.

Doch dann kam mein Schlüsselerlebnis, das mich wohl für immer an diesen Sport bindet:

Meine Mutter fuhr  zur Deutschen Meisterschaft 1992 in Schutterwald/ Baden- Württemberg. Ich fuhr mit; nicht etwa um die Voltigierer zu bestaunen, sondern ich wollte Reiter sehen.
Da aber auf der Deutschen Jugendmeisterschaft, in deren Rahmen ja bekanntlich noch die Voltigierwettbewerbe ausgetragen wurden, keine großen Dressurprüfungen auf Grand Prix Niveau stattfanden, war ich damals etwas enttäuscht.

M und S Dressurprüfungen hatte ich schon einige gesehen. Um also meine Langeweile nicht alleine bewältigen zu müssen, setzte ich mich sozusagen notgedrungen mit meiner Mutter zum Voltigieren. Und ich sah, was richtiges Voltigieren bedeutet.
Ich sah die damalige Neusser Weltmeister-Mannschaft, die damaligen Weltmeister Bärbel Strobel und Christoph Lensing. Und von diesem Tag an wusste ich: Ich will voltigieren und eines Tages für mein Land im Deutschlandtrikot einlaufen.

So konzentrierte ich mich von da an auf das Voltigieren und es wurde meine Leidenschaft, meine Berufung oder wie man es sonst nennen mag. Jedenfalls hab ich dort mein Glück gefunden. Das allerdings erst später, denn zunächst musste ich meine Ansprüche der Wirklichkeit anpassen. Mein erstes Ziel musste heißen: “1. Turniergruppe”.

Zu Beginn des Wintertrainings war ich als Ersatzmann in die ‘93er Mannschaft berufen worden. Meine Motivation wurde stetig größer. Ende ‘93 hatte ich es mit einigen Empfehlungsstarts in unserer 2. Mannschaft endlich geschafft. Ich war im ‘94er Aufgebot für unsere 1. Turniergruppe !

Mein erster Traum war in Erfüllung gegangen. Und in diesem Jahr passierte einiges. Wir schafften die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft nicht, wurden aber immerhin als Ersatzmannschaft benannt. Das gelang uns auf unserem Pferd “Kolumbus”, den wir erst zwei Wochen vor unserem ersten Start mit ihm gekauft hatten.

Im Sommer brach ich mir den Arm und kurz danach wurde unsere Gruppe zum Start für die DM ‘94 in Soltau nachnomminiert. Aus heutiger Sicht finde ich es positiv, damals nicht gestartet haben zu können. Ich glaube es wäre ein wenig guter Einstieg in meine Laufbahn gewesen. Ich war einfach noch nicht gut genug. Trotzdem war es für unsere Gruppe ein tolles Erlebnis. Wir wurden 17.

Das Jahr darauf bei der DM in Balve/ Westfalen steigerten wir uns, schließlich war das unsere erste richtige Nomminierung als zweite Mannschaft im Rheinland hinter Neuss. Wir wurden 12. Dann bekamen wir einen Neuzugang aus Jülich. Stefan Kaiser, ein Freund von mir, der meine Voltigierzeit in diesen Jahren um wahnsinnigen Spass bereicherte. Wir motivierten uns und unsere Mannschaft und landete bei der DM in Gahlen ‘96 den Coup. Wir wurden 6. und schlugen alteingesessene Traditionsvereine wie Rhede und Mühlacker.

Dann bekamen wir erneut einen super Transfer und Fabian Köngeter bereicherte ab ‘97 unsere Mannschaft. So wurden wir ‘97 und ‘98 zweimal Vize Deutscher Meister. Diese Zeit habe ich ebenfalls als äußerst prägend in Erinnerung. Denn Fabian und ich waren große Konkurrenten, hielten aber immer eisern zusammen.Daraus entwickelte sich ein großes Respektverhältnis. Später wurden wir richtige Freunde.

1997 begann auch meine EV-Laufbahn. Das erste Turnier startete ich in der Stadthalle in Bremen auf Falun aus Hohenhameln, einem erfolgreichen Championatspferd früherer Vorbilder ! Wahnsinn ! Ich bekam eine 8,149 bei meinem ersten Einzel Start; das war wichtig für mich, denn ich wollte in jedem Fall bei der Bundessichtung starten, und das war eben nur als A-Voltigierer möglich.

An die Bundessichtung  ‘97, sie war damals in Heddesheim/ Baden- Württemberg, hab ich natürlich gute Erinnerungen. Dort startete ich zum ersten mal auf meinem Top-Pferd “Bernstein”, und er war mein absoluter Glücksfall. Mit ihm wurde ich auf Anhieb hinter Phillip Lehner Zweiter.

Damit war ich in meinem ersten Einzel-Jahr schon Bewerber für die Championatsplätze der Europameisterschaft in Aachen. Zunächst war ich jedoch nur hinter Are Tautz zweiter Ersatz. Da aber die ursprünglich Nominierten nicht starten konnten, rutschten Are und ich nach. Und wir nutzten unsere Chance !

Dank “Bernstein” steigerte ich mich von Durchgang zu Durchgang und gewann mit meiner Mama an der Longe die Silbermedaille. Das war mein bis dahin größtes Erlebnis. Von da an war ich jedes Jahr für das deutsche Aufgebot nominiert, ‘99 sogar zusätzlich mit unserer Mannschaft.

Alles weitere über meine Erfolge könnt Ihr der Seite Erfolge entnehmen.

2001 machte ich Abitur und absolvierte bis Ende 2003 meine Bundeswehrzeit in der Sportfördergruppe Warendorf.

Seitdem bin ich professionell als Sportler tätig gewesen und habe darüber hinaus meine Bereiterlehre bei der Pferdesport Wintermühle GmbH in Neu- Anspach absolviert und 2008 mit bestandener Prüfung zum Bereiter FN abgeschlossen.

Um meine Aus- und Fortbildung abzurunden, habe ich 2011/ 2012 die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister Teilbereich Reitausbildung abgelegt.

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